Moskau versetzt Pazifikflotte in Alarmbereitschaft

Russland hat bei einer unangekündigten Überprüfung seine gesamte Pazifikflotte in Alarm- und Gefechtsbereitschaft versetzt. Auch das verbündete Nachbarland Belarus begann heute mit einer Militärübung – die der autoritären Staatsführung zugleich als Kulisse für nukleare Drohungen diente.

Bei einer Truppenübung werde die Abwehr einer versuchten Feindlandung auf die südlichen Kurileninseln und die Insel Sachalin trainiert, erklärte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Nach Angaben von Generalstabschef Waleri Gerassimow verläuft das Manöver in drei Etappen – von der Mobilisierung der Truppen über das Auslaufen der Schiffe bis hin zu simulierten Kampfhandlungen.

Flaggschiff der russischen Pazifikflotte ist der Raketenkreuzer Warjag. Daneben sind drei Fregatten und rund 60 kleinere Kriegs- und Landungsschiffe sowie etwa 20 U-Boote, darunter auch Atom-U-Boote, im Dienst.

An der Übung sollen auch Teile der Luft- und Raketenstreitkräfte sowie Versorgungseinheiten teilnehmen. Brisant ist das Manöver auch deshalb, weil es um die vier südlichsten Inseln der Kurilen seit Jahrzehnten Streit mit Japan gibt.

Insbesondere seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als einem Jahr werfen internationale Beobachter Russland immer wieder vor, militärische Drohkulissen aufzubauen. Zuletzt sorgte Moskau etwa auch mit der Ankündigung für Aufsehen, taktische Atomwaffen im Nachbarland Belarus zu stationieren.