Kritik an Sparmaßnahmen beim „Kurier“

Im Zuge von Sparmaßnahmen sollen Gespräche mit rund 20 Personen beim „Kurier“-Verlag für einvernehmliche Auflösungen geführt werden. Das kündigte gestern „Kurier“-Geschäftsführer Thomas Kralinger an.

Nach dem RedakteurInnenausschuss haben nun auch die Gewerkschaft (GPA) und der „Kurier“-Betriebsrat Kritik daran geäußert. Man sei entsetzt, hieß es in einer Aussendung.

Dass Kralinger „den Kahlschlag“ mit den abgeschlossenen Kollektivvertragsverhandlungen begründet, sei „ungeheuerlich“, so der GPA-Vorsitzende Eike-Clemens Kullmann. Bei dem sozialpartnerschaftlich erzielten Abschluss habe die Gewerkschaft „ausgesprochen maßvoll“ eine Erhöhung von 8,6 Prozent akzeptiert, die der Inflation des Jahres entspreche.

Ankündigung kommt „Kindesweglegung“ gleich

„Wir haben damit Rücksicht auf die schwierige Lage der Medienbranche genommen“, sagte Kullmann. Kralinger habe als Vizepräsident des Herausgeberverbandes VÖZ diesen Abschluss mitgetragen.

„Sich jetzt davon zu distanzieren und Personalabbau im großen Stil anzukündigen, kommt einer Kindesweglegung gleich“, so der „Kurier“-Betriebsrat. Es widerspreche dem sozialpartnerschaftlichen Grundkonsens, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Belegschaft und der Gewerkschaft eine Mitschuld zu geben, sagte Betriebsratsobfrau Patricia Haller.

Es sei unabdingbar, „dass das Unternehmen seiner sozialen Verantwortung nachkommt und den angekündigten Sozialplan für unsere vom Jobverlust betroffenen KollegInnen angemessen hoch dotiert“.