Demos pro und kontra Dragqueen-Lesung in Wien

Unter einem großen Polizeiaufgebot und dem Lärm von Demo und Gegendemo ist gestern Vormittag in einem Szenelokal der LGBTQ-Community in Wien eine Dragqueen-Lesung für Kinder über die Bühne gegangen.

Während sich vor der Türkis Rosa Lila Villa in der Linken Wienzeile rechte und linke Demonstranten lautstark mit Marschmusik bzw. queeren Hymnen beschallten, verfolgten im Obergeschoß des Lokals Villa Vida zahlreiche Familien die Performance von Künstlerin Freya van Kant.

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Radetzkymarsch als Protesthymne

Geschätzte 100 Personen hatten sich direkt vor der Türkis Rosa Lila Villa versammelt, um zu den Klängen u. a. des Radetzkymarschs gegen die Lesung zu protestieren, darunter auch Vertreter der FPÖ, der rechtsextremen Identitären um Martin Sellner und Personen aus dem Hooligan-Umfeld. Auch christliche Gruppen waren erwartet worden.

Zu sehen war neben Bannern mit dem Schriftzug „Kinder schützen ist kein Verbrechen“ und „Keine Genderindoktrination mit meinen Steuern“ auch ein Demonstrant mit Kreuz. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hatte eine Absage der Dragqueen-Lesung gefordert.

Befürworter in der deutlichen Überzahl

Ein Vielfaches an Demonstranten hatte – getrennt durch eine Pufferzone mit Sperrgittern – ebenfalls vor der Villa Vida, dem Lokal der Türkis Rosa Lila Villa, lautstark für die Rechte der LGBTQ-Community Stimmung gemacht. Zu den Klängen von Nummern wie „I Will Survive“ wurden Regenbogenfahnen geschwenkt, die geschätzt 400 bis 500 Teilnehmer skandierten etwa „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“.