Fischerboot mit 600 Menschen aus Seenot gerettet

Die italienische Küstenwache hat gestern ein in Seenot geratenes Fischerboot mit etwa 600 Geflüchteten an Bord gerettet. Der Einsatz erfolgte etwa 170 Meilen südlich der Küste Siziliens in maltesischen Gewässern.

Die Rettung wurde durch schlechte Wetterbedingungen erschwert, berichteten italienische Medien. Erwartet wird, dass die geretteten Menschen nach Sizilien gebracht werden.

Mehr als 100 Gerettete seien bereits von einem Schiff der EU-Grenzschutzagentur Frontex im sizilianischen Catania an Land gebracht worden, schrieb die Agentur ANSA am Abend. In der Früh sollten dort 200 weitere eintreffen. Die übrigen 300 Menschen befanden sich dem Bericht zufolge an Bord eines Schiffes der Marine auf dem Weg in die sizilianische Stadt Augusta.

Weiteres Boot mit 221 Menschen gerettet

Die italienische Küstenwache rettete indes ein weiteres Boot mit 221 Menschen an Bord vor Lampedusa. „Wir sind froh, dass alle in Sicherheit sind“, schrieb die deutsche NGO Sea Watch. Das Flugzeug der NGO „Seabird“ hatte das Boot am Vortag gesichtet. Ein weiteres Boot mit 55 Personen an Bord wurde vor Lampedusa in Sicherheit gebracht.

32.769 Menschen sind seit Anfang dieses Jahres nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, 2.717 davon stammen aus Tunesien. Die meisten in Italien Angekommenen stammen aus der Elfenbeinküste, Guinea und Pakistan. Die Regierung in Rom schätzt die diesjährigen Kosten für die Aufnahme von Geflüchteten auf 853 Millionen Euro.

Ein zusätzliches Schiff soll eingesetzt werden, um Menschen von Lampedusa nach Sizilien oder auf das italienische Festland zu bringen. Damit soll das Flüchtlingslager der Insel schneller entlastet werden, verlautete in Rom.