Prozess gegen Fox News: Letzter Vergleichsversuch

Ein Richter im US-Bundesstaat Delaware hat gestern den Beginn des Prozesses in einer 1,6 Milliarden Dollar (rund 1,2 Mrd. Euro) schweren Verleumdungsklage des Wahlmaschinenunternehmens Dominion Voting Systems gegen den US-Sender Fox News um einen Tag verschoben, sagte ein Gerichtssprecher.

Richter Eric Davis hatte am Donnerstag gesagt, er erwarte, dass die Auswahl der zwölf Geschworenen und der zwölf Vertreter heute abgeschlossen sei und die Eröffnungsplädoyers beginnen würden. Der Prozess ist einer der am stärksten beobachteten Verleumdungsfälle in den USA seit Jahren. Dominion hatte Fox News im März 2021 geklagt.

Falsche Behauptungen wider besseres Wissen?

Die Firma wirft dem Sender vor, die Falschbehauptung des früheren US-Präsidenten Donald Trump verbreitet zu haben, dass Dominion-Wahlmaschinen zur „Fälschung“ der Präsidentschaftswahl 2020 genutzt worden seien – obwohl der Sender genau gewusst habe, dass die Vorwürfe haltlos waren.

Fox News behauptet, es habe lediglich über Trumps Aussagen berichtet und sie nicht unterstützt. Der Sender beruft sich auf den ersten US-Verfassungszusatz, der die Meinungsfreiheit schützt.

Medienmogul Rupert Murdoch, der Eigentümer von Fox News, hatte in dem Verfahren jedoch laut einem Ende Februar öffentlich gewordenen Gerichtsdokument unter Eid eingeräumt, dass prominente Fox-News-Moderatoren nach der Präsidentschaftswahl vom November 2020 in ihren Sendungen falsche Wahlbetrugsvorwürfe „unterstützt“ hatten.