Junta in Myanmar will 3.000 Gefangene freilassen

Im Rahmen einer neuen Massenamnestie hat die Militärjunta in Myanmar die Freilassung von mehr als 3.000 Gefangenen angekündigt, darunter fast 100 Ausländer. Anlass ist das traditionelle Neujahrsfest Thingyan. Die Generäle gaben die Freilassungen heute auf einem militärtreuen Telegram-Kanal bekannt.

Ob auch politische Gefangene freikommen, wurde nicht bekannt. Ein hoher General sagte, die Amnestie solle „den Menschen Freude bereiten und humanitäre Anliegen ansprechen“.

Angehörige warten vor Gefängnissen

Speziell vor dem bekannten Insein-Gefängnis in der größten Stadt Yangon (früher: Rangun) warteten viele Angehörige. Seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021 und der Entmachtung von De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi regiert die Junta mit eiserner Faust.

Immer wieder kommt es zu willkürlichen Festnahmen. Suu Kyi ist im Gefängnis und wurde wegen angeblicher Vergehen zu insgesamt mehr als 30 Jahren Haft verurteilt.

Luftangriff auf Dorf

Erst in der vergangenen Woche hatte ein Luftangriff des Militärs auf ein Dorf in der Region Sagaing weltweit Entsetzen ausgelöst: Augenzeugen zufolge kamen dabei mehr als 170 Menschen ums Leben, darunter auch viele Kinder.

Bereits Mitte November hatten die Generäle anlässlich des Nationalfeiertags rund 5.700 Häftlinge freigelassen. Laut der Gefangenenhilfsorganisation AAPP hat das Militär seit dem Putsch mehr als 21.300 Menschen inhaftiert, rund 17.400 sitzen immer noch in Haft. Mindestens 3.200 Menschen wurden laut AAPP von der Junta getötet.