Samsung-Rückzug? Google soll neue Suchmaschine bauen

Google arbeitet offenbar umfangreicher an seiner Suchmaschine und bastelt bereits an einer neuen. Das berichtete die „New York Times“ („NYT“) heute. Ein Grund könnte eine „Abwanderungslust“ des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung sein. Dieser soll nämlich erwägen, die voreingestellte Standardsuche auf seinen Geräten (Smartphones und Tablets) zu ändern – nämlich von Google zu Bing von Microsoft.

Google-Beschäftigte seien schockiert gewesen, als sie im März erfuhren, dass Samsung erwäge, Google durch Microsofts Bing als Standardsuchmaschine auf seinen Geräten zu ersetzen, schreibt die „NYT“. Von „Panik“ ist die Rede. Immerhin gehe es um mehrere Milliarden Dollar pro Jahr, die auf dem Spiel stehen.

Neue Suchmaschine mit KI

Bing galt jahrzehntelang als zweitklassige Suchmaschine. Doch Microsoft hatte zuletzt mehr in künstliche Intelligenz (KI) investiert und Bing damit ausgestattet. Google will nun offenbar auf die Konkurrenz reagieren. Das Unternehmen arbeite mit „Hochdruck“ an der Entwicklung einer völlig neuen Suchmaschine, die auf KI basiert. Auch die bestehende Suchmaschine soll umgerüstet werden.

Das Google-Projekt läuft laut „NYT“-Angaben unter dem Namen „Magi“. Die neue Suchmaschine würde den Nutzern und Nutzerinnen ein weitaus individuelleres Erlebnis bieten als der derzeitige Dienst. Die Pläne für die neue Suchmaschine befinden sich laut Bericht noch im Anfangsstadium.

Unruhen im Unternehmen

Derzeit wird die bestehende Suchmaschine um neue Funktionen erweitern. Google habe mehr als 160 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die daran arbeiten, wurde eine Person in der „NYT“ zitiert. Eine Google-Sprecherin hielt fest, dass nicht jede Idee auf den Markt komme. „Aber wie wir bereits gesagt haben, freuen wir uns darauf, neue KI-gestützte Funktionen für die Suche einzuführen, und werden bald weitere Details bekanntgeben.“

Der Hype um künstliche Intelligenz wie ChatGPT sorgte bei Google für interne Unruhen – sogar die Firmengründer Larry Page und Sergey Brin sollen zum Brainstorming zurück in die Firma geholt worden sein. Mit Bard stellte man eine Antwort auf den Hype um ChatGPT vor.

Zuletzt hatte sich Google-Chef Sundar Pichai für rechtliche Leitplanken für die neuen Technologien ausgesprochen. Er verwies insbesondere auf die Möglichkeit, Deepfake-Videos zu erzeugen, in denen reale Personen täuschend echt dargestellt werden können. „Es muss Konsequenzen für die Produktion von Deepfake-Videos geben, die der Gesellschaft schaden“, sagte er im US-TV-Sender CBS.