US-Botschafterin besucht in Moskau inhaftierten Reporter

US-Botschafterin Lynne Tracy hat heute erstmals den unter Spionagevorwürfen inhaftierten amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich im berüchtigten Lefortowo-Gefängnis in Moskau besucht.

„Wir haben das erste Mal Zugang zu ihm seit seiner Festnahme vor knapp zwei Wochen erhalten“, schrieb die Diplomatin auf dem Twitter-Kanal der Botschaft. „Er fühlt sich gut und bleibt stark.“ Gleichzeitig bekräftigte sie die Forderung nach „sofortiger Freilassung“ des Journalisten.

Bis 29. Mai in U-Haft

Der Korrespondent der renommierten Tageszeitung „Wall Street Journal“ wurde Anfang des Monats in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen. Vorläufig ist der 1991 geborene Reporter bis zum 29. Mai in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Freiheitsentzug.

Die Affäre Gershkovich hat die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau weiter belastet. Moskau allerdings beharrt auf seiner Schuld. Er sei beim Spionieren im Auftrag der amerikanischen Regierung auf „frischer Tat ertappt“ worden, behauptete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Nicht nur das Weiße Haus, auch das „Wall Street Journal“ weisen die Anschuldigungen strikt zurück.