Mann nach Schüssen auf Teenager in USA angeklagt

Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Missouri hat einen 85-jährigen weißen Mann angeklagt, der auf einen schwarzen Jugendlichen geschossen haben soll, der versehentlich an seiner Tür geklingelt hatte.

Dem Hausbesitzer werden schwere Körperverletzung und ein bewaffneter Angriff vorgeworfen, wie der Staatsanwalt von Clay County gestern mitteilte. Die Kaution wurde auf 200.000 US-Dollar (rund 182.000 Euro) festgelegt.

Archivbild von Ralph Yarl
AP/Ben Crump Law/Privat

Der 16-jährige Ralph Paul Yarl schwebt seinen Anwälten zufolge in Lebensgefahr, nachdem ihm am vergangenen Donnerstag zweimal in den Kopf geschossen wurde. Der Teenager hatte seinen Zwillingsbruder bei einem Freund abholen wollen und dabei an der falschen Tür geklingelt. Am Wochenende war eine Welle der Empörung losgebrochen, nachdem die Polizei mitgeteilt hatte, dass der mutmaßliche Schütze nach 24 Stunden in Polizeigewahrsam freigelassen worden war.

Fast täglich gibt es in den USA Berichte über Verletzte und Tote bei Schießereien. In dem Land, in dem das Recht auf Waffenbesitz in der Verfassung verankert ist, kommen Schätzungen zufolge auf rund 330 Millionen Menschen 400 Millionen Schusswaffen. Vor allem Angriffe auf Schwarze sorgen immer wieder für Empörung. Der Polizeichef von Kansas City sagte allerdings am Sonntag, das aus den ersten Informationen nicht hervorgehe, „dass die Tat rassistisch motiviert war“.