Konsumlaune gedämpft: Handelsobmann sieht „Warnsignal“

Der Handelsobmann in der Wirtschaftskammer (WKO), Rainer Trefelik, ortet angesichts sinkender Konsumlaune „ein Warnsignal“ für die heimischen Handelsbetriebe. Die hohe Inflationsrate in Österreich wirkt sich laut Fachleuten negativ auf die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher aus.

„Im Februar weisen die vorläufigen Daten der Statistik Austria für den Handel – mit Ausnahme vom Lebensmittelhandel – ein reales Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Februar 2022 aus“, sagte Trefelik dem „Kurier“ (Dienstag-Ausgabe).

Selbst im Lebensmitteleinzelhandel würden die Umsätze real um 1,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats liegen. Neben sinkenden Verkaufserlösen setzen steigende Kosten und nicht ausbezahlte CoV-Hilfen den Händlern zu.

Alles in allem „toxischer Mix“

„Ende April laufen die Corona-Maßnahmen aus, viele warten nach wie vor auf die Fixkostenzuschüsse“, sagte Trefelik. Es gebe noch 11.000 offene Verfahren bei der CoV-Hilfen-Abwicklungsstelle COFAG. „Alles in allem haben wir einen toxischen Mix. Den Betrieben geht die Liquidität aus“, warnte der WKO-Handelsobmann.

Besonders hart trifft die gedämpfte Konsumlaune den Mode- und Schuhhandel. Kürzlich musste der deutsche Schuhhändler Reno Insolvenz anmelden. Reno betreibt 29 Filialen und hat über 100 Beschäftigte in Österreich „Dieses Jahr wird eine ‚Challenge‘. Viele haben weniger Geld zur Verfügung, wollen nach den Pandemiejahren nicht auf Urlaub, Event- und Gastrobesuche verzichten“, so Trefelik. „Gespart wird letztlich beim Einkauf.“