Der US-Journalist Evan Gershkovich ist heute erstmals seit seiner Festnahme in Russland Ende März vor Gericht erschienen. Das Gericht in Moskau entscheidet heute, ob der Reporter in der bis zum 29. Mai verhängten Untersuchungshaft bleibt oder nicht. Eine Entscheidung zu seinen Gunsten wurde nicht erwartet. Fragen von Reportern ließ das Gericht nicht zu, die Anhörung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Vorwurf der Spionage
Der 31-jährige US-Bürger Gershkovich war im Zuge seiner Tätigkeit für das „Wall Street Journal“ („WSJ“) in Jekaterinburg am 30. März festgenommen worden, er wird der Spionage beschuldigt. Er und sein Arbeitgeber weisen das kategorisch zurück. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft.
Die US-Botschafterin Lynne Tracy, die den Journalisten am Vortag im Gefängnis besucht hatte, war am Dienstag im Gericht anwesend. Seit der Festnahme Gershkovichs gibt es Spekulationen, dass es erneut einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA geben könnte.