Nach einem mit künstlicher Intelligenz generiertem Duett der Superstars Drake und The Weeknd wirft eine neue KI-Schöpfung urheberrechtliche Fragen auf.
Die britische Band Breezer veröffentlichte ein Album mit dem Titel „AIsis: The Lost Tapes“, das seit Kurzem auf YouTube kursiert und dort schon Zehntausende Aufrufe sammelte.
Musik und Texte stammen von der Band, zu hören ist allerdings die mithilfe einer KI replizierte Stimme von Oasis-Frontmann Liam Gallagher – der sich begeistert zeigte.
„Irgendwie explodiert“
Angesichts all der Fortschritte in Sachen KI habe sich die Gruppe gedacht, „wäre es nicht toll, Liam auf den Liedern zu haben?“, sagte Breezer-Gitarrist Chris Woodgates dem Onlineportal Decrypt.
„Wir haben nicht gedacht, dass unser Projekt so viel Aufsehen erzeugen wird“, so Woodgates weiter, „wir haben es mit unseren Freunden geteilt, die begeistert waren und es auf YouTube hochgeladen haben, wo das Ganze irgendwie explodiert ist.“
Rechtliche Grauzonen
Das Album sei als Hommage an Oasis gedacht, sagte Woodgates, die legendäre Band aus Manchester habe ihn musikalisch geprägt. Es sei nicht die Intention von Breezer gewesen, einen finanziellen Vorteil aus der Verwendung von Gallaghers Stimme zu ziehen.
Woodgates gestand ein, dass sich „AIsis“ und ähnliche Projekte aktuell in einer rechtlichen Grauzone wiederfänden. Der Einsatz von KI eröffne die Diskussion über die Zukunft der Musikindustrie: Dass man mit seinen Lieblingskünstlern und -bands kollaborieren könne, „mache diese ikonischen Sounds und Sänger unsterblich“, so Woodgates.
Gallagher-Lob: „Ich klinge mega“
Lob für Breezers Werk kam nicht nur von Oasis-Fans, auch Ex-Frontmann Liam Gallagher zeigte sich begeistert. Auf die Frage einer Userin erklärte er auf Twitter, er habe einige Tracks aus dem Album gehört – und die seien besser als viele andere aktuelle Veröffentlichungen.
Dass seine charakteristische Stimme KI-generiert wurde, scheint ihn nicht zu stören: „Ich klinge mega“, schrieb er auf Twitter.