Abtreibungspille: Supreme Court vertagt Entscheidung

Im Streit um die Zulassung der Abtreibungspille Mifepriston in den USA hat das Oberste Gericht eine Entscheidung vertagt. Bis morgen will der Supreme Court weiter über den Fall beraten, teilte Richter Samuel Alito gestern mit. Damit ist der Zugang zu Mifepriston bis mindestens Freitag gesichert.

Zuvor hatte ein Richter im US-Bundesstaat Texas den Zugang zu Mifepriston ausgesetzt. Ein Berufungsgericht hob diese Entscheidung zum Teil auf. Es urteilte aber, dass die Pille nur mit Einschränkungen erhältlich sein solle und angewendet werden dürfe. Die Regierung von Präsident Joe Biden ging dagegen vor und schaltete den Supreme Court ein.

Abtreibungsgegner hatten in Texas gegen die Zulassung geklagt – damit wollen sie den Zugang zu medikamentöser Abtreibung erschweren. Vor allem die religiöse Rechte und weite Teile der Republikanischen Partei versuchen in den USA seit Jahrzehnten, das Recht auf Abtreibung zu beschneiden. Im vergangenen Jahr hatte der Supreme Court mit seiner rechten Mehrheit das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt, das fast 50 Jahre lang Gültigkeit hatte. Umfragen zufolge unterstützt eine Mehrheit der Bevölkerung dieses Recht.