ÖGK will mehr Geld für ambulante Versorgung

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) will künftig weniger für die Spitalsfinanzierung bezahlen oder aber vom Bund mehr Geld für die ambulante und extramurale Versorgung erhalten. Mit dieser Forderung geht die ÖGK in die aktuellen Verhandlungen zum Finanzausgleich. Generaldirektor Bernhard Wurzer hofft, dann auch den lange erwarteten einheitlich honorierten Gesamtvertrag mit den Ärzten finanzieren zu können.

Die Medizin werde flexibler und ambulanter, so die These Wurzers. Die Frequenzen im niedergelassenen Bereich der ärztlichen Versorgung steigen stark, seit 2017 haben die Vertragsärzte der ÖGK um 9,3 Prozent mehr Fälle bearbeitet.

Rückgang bei Belagstagen in Spitälern

In den Spitalsambulanzen sanken sie gleichzeitig um 5,2 Prozent. Und: Die Belagstage in den Fondskrankenanstalten pro 1.000 Einwohner und Einwohnerinnen gingen von 2013 bis 2021 um 22,9 Prozent zurück. Daher seien zusätzliche Kassenplanstellen und leistungsstarke ambulante Strukturen notwendig.

Gleichzeitig gingen aber 27 Prozent jedes Beitragseuros der ÖGK-Versicherten in die Spitäler. Diese sind zu 42 Prozent kassenfinanziert, derzeit fließen hier 6,3 Mrd. Euro hinein. Seit 1997 seien die Zahlungen hier um 240 Prozent angestiegen, jedes Jahr müsse die ÖGK um 500 Mio. Euro mehr zahlen – und das ohne Mitsprachemöglichkeit, klagte Wurzer. Dieses Geld fehle dann anderswo.