Prinzessin aus Villa mit Caravaggio-Fresko in Rom delogiert

Der Erbstreit um eine Villa in Rom mit einem Caravaggio-Fresko geht in die nächste Runde. Nachdem die Versteigerung der Villa mit einem einzigartigem Caravaggio-Deckengemälde zum fünften Mal innerhalb eines Jahres ergebnislos zu Ende gegangen war, haben Carabinieri gestern die 73-jährige, in Texas geborene ehemalige Schauspielerin, Fernsehjournalistin und Immobilienmanagerin Prinzessin Rita Boncompagni Ludovisi aus der Villa zwangsdelogiert.

Rita Jenrette Carpenter Boncompagni Ludovisi
AP/Andrew Medichini

In dem Gebäude befindet sich das einzige bekannte Deckengemälde des Barockkünstlers: „Jupiter, Neptun und Pluto“ aus dem Jahr 1597 von Michelangelo Merisi da Caravaggio, so sein vollständiger Name. Der damals junge Künstler fertigte das Werk für einen Vorbesitzer des Anwesens, Kardinal Francesco Maria Del Monte.

Deckenfresko „Jupiter, Neptune und Pluto“ von Caravaggio
IMAGO/ZUMA Press/Riccardo Antimiani

Erbstreit eskalierte bis zur Zwangsversteigerung

Der 2018 verstorbene Prinz Nicolo Boncompagni Ludovisi vermachte die Villa zur Hälfte den drei Söhnen aus erster Ehe und zur Hälfte seiner dritten und letzten Ehefrau Rita. Die Erben fanden keine Einigung, der Streit ging in Rom vor Gericht.

Die Zwangsversteigerung wurde 2021 angeordnet, doch fünf Versuche, die Villa zu verkaufen, scheiterten bisher. Der letzte Kaufpreis wurde auf 140 Millionen Euro angesetzt.

Ein Gericht in Rom ordnete zuletzt auf Druck von Boncompagnis Söhnen die Räumung der Villa an, in der die Prinzessin seit 2009 lebt. Die Begründung: Die Frau halte das Anwesen nicht angemessen instand. Außerdem verdiene sie auf illegale Weise Geld mit Führungen in der Villa, behaupten die Söhne.