Russischer Flottenkommandeur muss Posten räumen

Wenige Tage nach dem Ende einer Militärübung hat der Kommandeur der russischen Pazifikflotte seinen Posten räumen müssen. „Admiral Sergej Awakjanz ist derzeit im Urlaub mit anschließender Entlassung in die Reserve“, wurde die Flotte heute übereinstimmend von Russlands staatlichen Nachrichtenagenturen zitiert.

Unabhängige russische Medien wiesen auf die hohen Verluste hin, die eine Brigade der Flotte im Angriffskrieg gegen die Ukraine erlitten haben soll.

Offiziell lautete die Begründung, der vor kurzem 65 Jahre alt gewordene Awakjanz habe die Altersobergrenze für einen Dienst in der russischen Armee erreicht. Allerdings gibt es hier auch andere Beispiele, Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow etwa, der die Truppen im Krieg als Kommandeur führt, ist bereits 67 Jahre alt.

Auch Gouverneur abgesetzt

Russlands Präsident Wladimir Putin setzte zudem den Gouverneur der Region Krasnojarsk in Sibirien, Alexander Uss, ab. Zum Nachfolger ernannte der Kreml-Chef in Moskau Michail Kotjukow. „Ich bin sicher, dass die Geschäftsübergabe sachlich und kameradschaftlich verläuft“, sagte Putin in einer Videoschaltung. Der bisherige Gouverneur war seit 2018 im Amt. Der 68-Jährige hat nach eigenen Angaben ein Angebot, in die nationale Politik zu gehen. Im Herbst soll eine Neuwahl für den Gouverneursposten stattfinden.

Kürzlich hatte der Sohn des bisherigen Gouverneurs, Artjom Uss, international Schlagzeilen gemacht. Der Geschäftsmann wurde Ende März in Italien verhaftet und in Hausarrest genommen, weil er die westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges gegen die Ukraine umgangen haben soll. Dann floh er jedoch und tauchte in Moskau wieder auf. Vermutet wird, dass ihm die russischen Geheimdienste dabei geholfen haben.