Landesweiter Streik im deutschen Bahnverkehr

Im deutschen Bahnverkehr hat heute Früh ein bundesweiter Warnstreik begonnen. Die von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) organisierte Protestaktion sollte acht Stunden dauern und am späten Vormittag enden.

Bis dahin wird der Gewerkschaft zufolge „kein einziger Zug fahren“. Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) dürften die Auswirkungen im Fernverkehr aber bis zum frühen Abend spürbar sein.

„Nach Auskunft der Streikleitung haben die Mitglieder der EVG in den 50 bestreikten Betrieben pünktlich um 3.00 Uhr morgens die Arbeit niedergelegt“, teilte die EVG mit. Mit ihrem zweiten bundesweiten Warnstreik innerhalb von vier Wochen will die EVG den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, „endlich verhandlungsfähige Angebote vorzulegen“.

Streiks auch auf Flughäfen

Bereits Ende März hatten rund 350.000 Beschäftigte des Verkehrssektors auf Aufruf der EVG und der Dienstleistungsgewerkschaft verdi die Arbeit niedergelegt. Der damalige Warnstreik hatte länger gedauert und erstreckte sich über 24 Stunden.

Die EVG verhandelt aktuell mit 50 Bahnunternehmen über einen neuen Kollektivvertrag. Den Arbeitgebern wirft sie eine „Verweigerungshaltung“ vor und droht mit weiteren Streikaktionen.

Neben dem Bahnverkehr wird auch der Flugverkehr weiterhin eingeschränkt sein: Der von verdi angesetzte Streik an den Flughäfen Hamburg, Köln/Bonn und Düsseldorf wird fortgesetzt und auf Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden ausgeweitet.

30 Flüge in Schwechat betroffen

Spürbar sind die Auswirkungen mit Ausfällen auch in Österreich. Auf dem Flughafen Wien in Schwechat fallen voraussichtlich 30 Flüge aus.

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Betroffen ist auch der Bahnverkehr. In Vorarlberg etwa werden die Nahverkehrszüge nicht bis nach Deutschland fahren. Bis 9.00 Uhr ist laut ÖBB ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

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Kaum Probleme in Tirol

In Tirol führte der deutsche Streik zu keinen gröberen Problemen. Am Innsbrucker Hauptbahnhof herrschte routinemäßiges Treiben. Laut ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair hat der Streik deutlich weniger Auswirkungen als jener vor einigen Wochen.

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