Chiles Präsident will Lithiumabbau verstaatlichen

Der chilenische Präsident Gabriel Boric will die Lithiumindustrie in seinem Land verstaatlichen, zur Förderung von Wirtschaft und Umweltschutz, wie er gesagt hat. „Das ist eine Gelegenheit für wirtschaftliches Wachstum, die kurzfristig nur schwer zu übertreffen sein wird“, so Boric gestern (Ortszeit) in einer im TV übertragenen Ansprache. „Das ist die beste Chance, die wir für die Umwandlung zu einer nachhaltigen und entwickelten Wirtschaft haben. Wir können es uns nicht leisten, sie zu vergeuden.“

Weltweit größte Reserven

Chile hat die weltweit größten Lithiumreserven und ist der weltweit zweitgrößte Produzent des Metalls, das vor allem für die Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt wird. Derzeit ist der Abbau in den Händen von Industriegrößen wie SQM und Albemarle. Sie beliefern etwa Tesla, LG Energy und andere Autobauer und Batterieproduzenten.

In Zukunft soll nach Borics Plänen ein staatliches Unternehmen die Kontrolle über die Förderung des Rohstoffs haben. Derzeit laufende Verträge sollen allerdings nicht gekündigt werden. Boric hofft, dass die Konzerne aber offen sind für eine staatliche Beteiligung, bevor ihre Lizenzen auslaufen. So endet etwa der Vertrag von SQM 2030. Die Einrichtung eines Staatsunternehmens muss vom chilenischen Parlament genehmigt werden. Boric will dort seine Pläne im zweiten Halbjahr vorlegen.