Justizreform wieder geändert: Bußgeld für Polen halbiert

Im EU-Streit über das Justizwesen in Polen hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) das tägliche Bußgeld halbiert. Die Regierung in Warschau habe die verlangten Änderungen zu großen Teilen umgesetzt, weshalb künftig nur noch 500.000 Euro anfielen, teilte der EuGH heute mit. Das gelte ab sofort, ergänzte ein EU-Sprecher.

Der EuGH hatte Polen 2021 wegen des Verstoßes gegen den Grundsatz der Unabhängigkeit der Justiz zu einer täglichen Geldstrafe von einer Million Euro verurteilt. Zudem wurden EU-Gelder für das osteuropäische Land eingefroren.

In Polen sollte eine Kammer des Gerichtshofs sich mit Disziplinarfällen von Richtern befassen. Nach Ansicht von Kritikern wurde das zur Bestrafung von regierungskritischen genutzt. Die Kammer wurde inzwischen aufgelöst und Anfang des Jahres ein Gesetz verabschiedet, demzufolge sich künftig das oberste Verwaltungsgericht mit solchen Fällen beschäftigen soll. Kritiker bemängeln, dass das Kernproblem dennoch bestehen bleibt.