Russland setzt neue Flottenchefs für Ostsee und Pazifik ein

Russlands Flottenverbände in der Ostsee und im Pazifischen Ozean haben jeweils einen neuen Kommandeur bekommen. Der bisherige Chef der Ostsee-Flotte, Admiral Viktor Liina, leitet nach heutigen Angaben der Nachrichtenagentur Interfax nun die Pazifikflotte. „Der stellvertretende Generalstabschef, Vizeadmiral Wladimir Worobjow, ist zum Kommandeur der Ostsee-Flotte ernannt worden. Die entsprechenden Dokumente sind unterzeichnet“, berichtete Interfax unter Berufung auf Militärkreise weiter.

Die Ablösung des bisherigen Chefs der Pazifikflotte, Sergej Awakjanz, war am Donnerstag bekanntgeworden. Resonanz rief die Neuigkeit vor allem im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt hervor: Erst vor wenigen Tagen hatte die Pazifikflotte ein unangekündigtes Großmanöver gestartet. Obwohl Präsident Wladimir Putin im Kreml bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Ablauf der Übungen lobte, wurde Awakjanz noch vor deren Ende beurlaubt.

Offiziell wurde der 65 Jahre alte Awakjanz wegen des Erreichens der Altersgrenze pensioniert. Unabhängige Medien wiesen hingegen auf die hohen Verluste hin, die Teile der Flotte unter Awakjanz’ Führung in der Ukraine erlitten haben sollen. Künftig soll er einen Stab für die militärisch-sportliche und die patriotische Ausbildung leiten.

Russland verfügt über vier Flotten. Als größte gilt die Nordmeer-Flotte, in der unter anderem ein schwerer Flugzeugträger und zwei Raketenkreuzer dienen. Die zweitgrößte Flotte ist die Pazifikflotte, dann folgen Schwarzmeer- und Ostsee-Flotte. Angehörige aller vier Flottenverbände kämpfen auch in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine – zumeist als Marineinfanteristen.