Checkpoint sorgt für neue Spannung in Bergkarabach-Konflikt

Angesichts des anhaltenden Konflikts um Bergkarabach hat Aserbaidschan nach eigenen Angaben einen Kontrollpunkt auf der einzigen Verbindungsstraße nach Armenien eingerichtet.

Der Grenzposten im Latschin-Korridor sei gestern auf „souveränem Gebiet Aserbaidschans“ eingerichtet worden, teilte der Grenzschutz des Landes mit. Es handle sich um eine Reaktion auf eine ähnliche Maßnahme, die die armenische Regierung am Vortag ergriffen habe.

Es gehe auch darum, „den illegalen Transport von Arbeitskräften, Waffen und Minen aus armenischem Gebiet“ zu verhindern, die für „illegale Zusammenschlüsse armenischer Banditen auf aserbaidschanischem Territorium“ gedacht gewesen seien, hieß es weiter.

Das aserbaidschanische Außenministerium erklärte, der Kontrollpunkt diene der „Transparenz“ sowie „der Rechtsstaatlichkeit ebenso wie der Sicherstellung der Sicherheit“.

Immer wieder tödliche Scharmützel

Weiter hieß es aus Baku, Überwachungskameras des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums hätten festgehalten, wie zwei „Container zu militärischen Zwecken und ein Konvoi aus armenischen Militärfahrzeugen“ unter Verletzung der Waffenstillstandsvereinbarung und internationalen Rechts auf aserbaidschanisches Territorium gefahren seien. Das aserbaidschanische Außenministerium warf dem Nachbarland überdies „Drohungen und Provokationen“ vor.

Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die Grenzregion Bergkarabach. Nach Kämpfen mit mehr als 6.500 Toten im Jahr 2020 hatte Russland ein Waffenstillstandsabkommen vermittelt, das Armenien zur Aufgabe großer Gebiete zwang.

Seitdem gibt es aber immer wieder tödliche Scharmützel an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze. Armenien wirft dem Nachbarland seit einigen Monaten zudem vor, durch eine Blockade des Latschin-Korridors eine „humanitäre Krise“ in Berg-Karabach zu verursachen.