EU-RH sieht Mängel bei Digitalisierung von Schulen

Die Digitalisierung von Schulen habe trotz EU-Förderungen nicht ihre volle Wirkung entfaltet, kritisiert der Europäische Rechnungshof (ERH) in einem heute veröffentlichten Bericht. Es fehle das strategische Vorgehen bei der Nutzung der Fördermittel.

Zudem seien die Schulen nicht ausreichend bei der Ermittlung des Bedarfs eingebunden gewesen. Das Ziel der EU, bis 2025 alle Schulen mit schnellem Internet auszustatten, sei gefährdet, warnt der Rechnungshof. Die EU-Staaten wurden seit 2014 im Rahmen unterschiedlicher EU-Programme bei der Digitalisierung unterstützt. Aus dem CoV-Aufbaufonds sollen bis 2026 noch über elf Mrd. Euro in diesem Bereich ausbezahlt werden.

Förderungen an vielen Schulen unbekannt

Geprüft wurden nun sechs EU-Mitglieder, darunter Österreich, Deutschland, Italien und Polen. Bemängelt wurde vom ERH, dass die EU-Finanzierung teilweise die bereits zugewiesenen nationalen Mittel ersetzte. Zudem habe häufig ein gemeinsames Konzept für den Einsatz von neuen Technologien im Unterricht gefehlt. Vielen Schulen sei die von der EU angebotene Unterstützung zudem gar nicht bekannt gewesen.

Im Zuge der österreichischen Digitalisierungsstrategie sollten alle Schüler und Schülerinnen der Unterstufe über digitale Endgeräte einen fairen und gleichen Zugang zu digitalen Grundkompetenzen haben. Laut ERH bleiben aber die Fortschritte in Bezug auf die digitale Bildung, die an österreichischen Schulen erreicht werden sollen, unklar.

Positiv bewertet wurde dafür, dass Österreich als einziges der geprüften Mitgliedsstaaten die finanzielle Unterstützung mit der Erarbeitung eines Entwicklungs- und Umsetzungsplans zur Nutzung von Informationstechnologien und digitalen Medien verknüpfte.