Mob tötet mutmaßliche Gang-Mitglieder in Haiti

Eine aufgebrachte Menschenmenge hat in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince mehr als zehn mutmaßliche Bandenmitglieder getötet. Die Polizei hatte gestern im Stadtteil Canape Vert einen Minibus mit bewaffneten Männern angehalten und Waffen, Patronen und Mobiltelefone beschlagnahmt, wie sie auf Facebook mitteilte. Anschließend hätten Passanten mehr als zehn der Menschen aus dem Bus gelyncht, schrieb die Polizei.

Haitianische Medien berichteten, die Körper der etwa 14 Getöteten seien verbrannt worden. Die Bewohner und Bewohnerinnen standen wegen der Bandengewalt in der Stadt unter starker Spannung.

Haiti leidet seit Jahren unter der Gewalt von Banden, die bisweilen politischen Akteuren nahestehen und nach UNO-Angaben einen Großteil der Hauptstadt kontrollieren. Die Interimsregierung, die seit der Ermordung des Staatspräsidenten Jovenel Moise im Juli 2021 an der Macht ist, bat vor rund einem halben Jahr um Hilfe durch eine bewaffnete internationale Truppe – diese kam bisher nicht.