Moskau droht erneut mit Aus für Getreideabkommen

Rund dreieinhalb Wochen vor Ablauf des internationalen Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine hat Russland erneut mit dessen Aus gedroht. „Terrorattacken des Kiewer Regimes bedrohen eine erneute Verlängerung des Getreidedeals nach dem 18. Mai“, teilte das russische Verteidigungsministerium gestern mit.

Konkret warf Russland, das vor 14 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte, dem Nachbarland vor, im März und im April die Basis der russischen Schwarzmeer-Flotte auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim mit Drohnen angegriffen zu haben.

Drohungen in unregelmäßigen Abständen

Russland droht immer wieder damit, das zuletzt Mitte März um 60 Tage verlängerte Getreideabkommen platzen zu lassen – allerdings mit wechselnden Argumenten. Zuletzt etwa kritisierte Moskau wiederholt, die vereinbarten Sanktionserleichterungen für eigene Düngerexporte würden nicht ausreichend umgesetzt.

Nach Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte Russland monatelang die Schwarzmeer-Häfen des Nachbarlandes blockiert. Da die Ukraine weltweit einer der größten Agrarexporteure ist, mehrten sich international Befürchtungen über einen starken Anstieg der Lebensmittelpreise und in dessen Folge eine Hungerkrise in den ärmsten Ländern.