OECD: Steuerlast in Österreich nach wie vor hoch

Die Steuern und Abgaben für heimische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind im internationalen Vergleich weiter hoch.

Wie die heute veröffentlichte Studie „Taxing Wages“ der OECD zeigt, hat sich die Steuer- und Abgabenbelastung für den durchschnittlichen alleinstehenden Arbeitnehmer hierzulande zwar um einen Prozentpunkt von 47,8 im Jahr 2021 auf 46,8 Prozent im Jahr 2022 verringert.

Dennoch weist Österreich den vierthöchsten „Steuerkeil“ unter den 38 OECD-Mitgliedsländern auf. Dieser betrug im OECD-Raum im vergangenen Jahr 34,6 Prozent. Der „Steuerkeil“ umfasst nicht nur die von den Arbeitnehmern zu zahlenden Abgaben (also Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträge), sondern auch die Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung abzüglich erhaltener Familienleistungen.

Bei den Abgaben für Durchschnittsverdiener ohne Kinder liegt Österreich mit 46,8 Prozent der gesamten Lohnkosten an vierter Stelle hinter Belgien, Deutschland und Frankreich. 2021 lag Österreich mit 47,8 Prozent noch auf dem dritten Platz.

Steuern für Arbeitnehmer mit Kindern deutlich gesunken

Deutlicher gesunken sind im Vorjahr die Steuern für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit Kindern. Der Wert für ein durchschnittliches Einverdienerehepaar mit zwei Kindern lag nach 34,1 Prozent im Jahr davor 2022 bei 30,2 Prozent, was den 13.-höchsten „Steuerkeil“ in der OECD ausmacht. Der OECD-Durchschnitt lag bei 25,6 Prozent (2021: 24,6).

Damit lag der „Steuerkeil“ für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer mit zwei Kindern um 16,6 Prozentpunkte niedriger als jener für einen Durchschnittsverdiener ohne Kinder. Im OECD-Durchschnitt machte die Differenz 8,9 Prozentpunkte aus.

Allgemein weist die OECD darauf hin, dass die steuerliche Belastung von Arbeit im Jahr 2022 gestiegen ist, da höhere Nominallöhne eine höhere Besteuerung nach sich zogen und Arbeitnehmer seltener Anspruch auf Steuergutschriften und Transferleistungen hatten.

Gleichzeitig sind die Reallöhne aufgrund der Inflation im OECD-Raum gesunken. Dadurch waren Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen doppelt negativ betroffen. Die Inflation hat 2022 ihren höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren erreicht.