Gemeinsamer Gaseinkauf in EU nimmt Gestalt an

Vor dem Hintergrund hoher Energiepreise und des Ukraine-Krieges hat die EU-Kommission den nächsten Schritt in Richtung eines gemeinsamen Gaseinkaufes eingeleitet. Europäische Unternehmen können seit heute ihren Gasbedarf über eine Plattform einmelden, wie die Brüsseler Behörde mitteilte.

Um einen niedrigeren Preis auf dem Weltmarkt zu erzielen, soll die Nachfrage gebündelt werden. Österreich hatte auf die Umsetzung des Vorhabens mehrmals gedrängt.

Bisher haben sich 76 Unternehmen registriert, gab die EU-Behörde bekannt, darunter befinden sich nach APA-Informationen auch mehrere österreichische Firmen. Elf Unternehmen sind nach Angaben der EU-Kommission bereit, als Zentraleinkäufer oder Stellvertreter für andere Unternehmen zu fungieren.

Kaufverträge noch vor dem Sommer

Nach der Bündelung der Nachfrage sollen auf dem Weltmarkt passende Angebote gefunden werden. Die ersten Kaufverträge werden nach Einschätzung der EU-Kommission voraussichtlich noch vor dem Sommer geschlossen. Ausgenommen davon sind Energielieferanten in russischem Besitz oder Beteiligungen.

Die EU-Kommission hatte aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine vorgeschlagen, die Gasspeicher im nächsten Jahr koordiniert zu füllen. Die geballte Marktmacht der EU soll für niedrigere Preise sorgen.

Außerdem soll vermieden werden, dass sich die EU-Staaten wie im vergangenen Jahr gegenseitig überbieten. Die Mitgliedsländer hatten zugesagt, sich für mindestens 15 Prozent ihrer nationalen Gasspeicherziele, was etwa 13,5 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr entspricht, an der Nachfragebündelung zu beteiligen.