Waffenruhe im Sudan hält momentan

Die 72-stündige Waffenruhe im Sudan hat am ersten Tag ihres Inkrafttretens weitgehend Bestand gehabt. In der Hauptstadt Khartum waren heute nur vereinzelt Schüsse zu hören. Nach der Besetzung eines staatlichen Medizinlabors mit Proben von Krankheitserregern warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) allerdings vor einer „extrem, extrem gefährlichen“ Situation. Zahlreiche Länder setzten unterdessen die Evakuierung des Konfliktlandes fort.

WHO spricht von gefährlicher Situation

WHO-Sprecher Nima Saeed Abid sprach im Zusammenhang mit der „Besetzung des Medizinlabors durch eine Konfliktpartei“ von einem „sehr großen biologischen Risiko“. Er sagte nicht, welche der beiden Konfliktparteien das Labor besetzt hält.

In der Einrichtung werden nach WHO-Angaben Proben verschiedener potenziell tödlicher Krankheitserreger wie Cholera, Masern und Kinderlähmung gelagert. Alle anwesenden Labortechniker seien von den Kämpfern vertrieben worden, hieß es.

Die deutsche Bundeswehr brachte seit Sonntagabend nach eigenen Angaben mit insgesamt fünf Flügen knapp 500 Menschen außer Landes. „Die Evakuierung läuft weiter, wir planen weitere Flüge“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

34 Österreicher außer Landes gebracht

Bisher wurden insgesamt 34 Österreicherinnen und Österreicher im Rahmen von Evakuierungsmissionen auf dem Luftweg sicher außer Landes gebracht, wie das Außenministerium der APA mitteilte. 27 Personen davon – darunter rund ein Dutzend Kinder – waren bereits in der vergangenen Nacht an Bord von drei Flugzeugen der deutschen Bundeswehr nach Jordanien ausgeflogen worden.

Die Bemühungen, auch die verbliebenen Österreicher bei einer sicheren Ausreise zu unterstützen, laufen weiter. Auf geplanten Evakuierungsflügen europäischer Partner seien auch Kapazitäten für ausreisewillige österreichische Staatsbürger zugesagt und vorhanden, heiße es.