Singapur: Hinrichtung wegen Drogenschmuggels

Ungeachtet internationaler Appelle ist in Singapur ein mutmaßlicher Drogenschmuggler hingerichtet worden. Tangaraju Suppiah sei heute erhängt worden, sagte ein Sprecher der Strafvollzugsbehörde der Nachrichtenagentur AFP.

Der 46-Jährige war wegen des mutmaßlichen Handels mit einem Kilogramm Cannabis festgenommen worden. Singapur hat eines der strengsten Anti-Drogen-Gesetze der Welt. Der Schmuggel von mehr als 500 Gramm Cannabis wird bereits mit der Todesstrafe geahndet.

Die UNO hatte das Todesurteil kritisiert und die Behörden aufgefordert, die Hinrichtung zu stoppen. Auch der britische Milliardär Richard Branson setzte sich für Tangaraju ein. Dieser habe sich bei seiner Verhaftung nicht einmal „in der Nähe“ der Drogen befunden, erklärte Branson, der auch Mitglied in der Weltkommission für Drogenpolitik (GCDP) mit Sitz in Genf ist. Tangarajus Familie hatte ebenfalls um Gnade gebeten und eine neue Untersuchung des Falls gefordert.

Nach einer mehr als zweijährigen Pause hatte der Inselstaat im März 2022 die Vollstreckung von Todesstrafen wieder aufgenommen. Die geplante Hinrichtung wäre die erste seit sechs Monaten und die zwölfte seit einem Jahr.