Geflüchtete in Mexiko nähten sich aus Protest Münder zu

In einer Protestaktion gegen Mexikos restriktive Einwanderungspolitik haben sich sechs Geflüchtete in dem lateinamerikanischen Land die Münder zugenäht.

„Wir wollen, dass die Behörden uns zuhören und uns Bewegungsfreiheit geben, um unser Ziel zu erreichen“, sagte der Salvadorianer Roberto Moreno gestern (Ortszeit) in der Stadt Huixtla im südlichen Bundesstaat Chiapas.

Die sechs Geflüchteten gehören zu einer Gruppe von rund 3.000 Menschen aus der Karibik, Mittel- und Südamerika, die am Sonntag im Süden Mexikos gen Norden aufgebrochen waren. Die meisten Migrantinnen und Migranten, die durch Mexiko ziehen, wollen die USA erreichen.

Forderungen nach Brand in Einwanderungsbehörde

An der Protestaktion nahmen Menschen aus Kuba, Brasilien, Honduras, El Salvador, Venezuela und Kolumbien teil. Sie forderten auch, die Verantwortlichen für den Tod von 40 Menschen zur Rechenschaft zu ziehen, die vor einem Monat bei einem Brand in einer Einrichtung der Einwanderungsbehörde in Ciudad Juarez an der Grenze zu den USA ums Leben gekommen waren. Ein Mann trug ein rot bemaltes Kreuz mit der weißen Aufschrift: „Staatsverbrechen 40 Tote“.

Die meisten Menschen, die über Mexiko in die USA gelangen wollen, fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche, in die USA zu gelangen.