Großer Zustrom bei Stimmabgabe von Auslandstürken in Wien

Gut zwei Wochen vor den türkischen Präsidenten- und Parlamentswahlen hat heute die Stimmabgabe für die rund drei Millionen Auslandstürkinnen und -türken begonnen. Vor dem türkischen Generalkonsulat in Wien-Hietzing bildete sich am Vormittag eine lange Schlange von Wählerinnen und Wählern.

Botschafter Ozan Ceyhun zeigte sich nach seiner Stimmabgabe im APA-Gespräch zuversichtlich, dass es diesmal eine Rekordbeteiligung unter den 108.000 Wählerinnen und Wählern in Österreich geben wird. Ceyhun verwies darauf, dass es diesmal sechs statt drei Stimmlokale gibt.

Während in den drei Generalkonsulaten in Wien, Salzburg und Bregenz bis 9. Mai abgestimmt werden kann, öffnen während des Feiertagswochenendes auch Wahllokale in Linz, Graz und Innsbruck. Dort kann von Samstag bis Montag abgestimmt werden.

2018 stimmten 72 Prozent für Erdogan

Bei der Parlaments- und Präsidentenwahl vor fünf Jahren hatten 49 Prozent der in Österreich registrierten 106.657 Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgegeben. „Ich gehe davon aus, dass wir dieses Mal die 50 Prozent auf jeden Fall überschreiten werden“, sagte Ceyhun. Viele Menschen hätten diesmal nämlich ein besonders großes Interesse, „was die Zukunft ihres Landes betrifft“.

Die Auslandstürkinnen und -türken gelten traditionell als starke Stütze von Präsident Recep Tayyip Erdogan und seiner islamisch-konservativen AK-Partei. Vor fünf Jahren votierten sie mit rund 60 Prozent für Erdogan, während er in der Endabrechnung auf 52,6 Prozent kam. In Österreich erhielt er sogar 72,3 Prozent der Stimmen, nur in Belgien und den Niederlanden waren es geringfügig mehr. In Deutschland, wo die Hälfte aller wahlberechtigten Auslandstürkinnen und -türken lebt, erhielt Erdogan 64,8 Prozent der Stimmen.