UNO: Afghanistan bei humanitärer Hilfe nicht vergessen

Die humanitäre Krise in Afghanistan droht sich noch zu verschärfen. Das hat die Hilfsorganisation World Food Programme (WFP) heute vor Journalisten in Berlin betont. Jede zweite Familie sei praktisch im „Überlebensmodus“, das Risiko für eine Hungersnot sei „so hoch wie noch nie“ in den vergangenen 25 Jahren.

Engpässe bei Finanzierung

Gleichzeitig würden Engpässe bei der Finanzierung humanitäre Hilfe in dem Land stark einschränken. „Die Weltgemeinschaft muss das Ausmaß der Krise anerkennen“, so die WFP-Landesdirektorin Hsiao-Wei Lee. Auch würden die regierenden Taliban humanitäre Hilfe in dem Land erschweren.

Seit Ende letzten Jahres dürfen afghanische Frauen mit Ausnahme weniger Bereiche nicht mehr für Hilfsorganisationen arbeiten, seit Kurzem gilt dieses Verbot auch für die Vereinten Nationen. Dennoch gebe es Wege, die Arbeit fortzusetzen. „Solange wir weiterhin die bedürftigsten der Menschen erreichen, werden wir im Land bleiben“, so Lee.

Nicht zuletzt sei das auch wichtig, da ein hoher Anteil afghanischer Haushalte von Frauen geleitet werde. Da die Taliban Frauen den Zugang zu vielen Berufen versperren, sind gerade diese Haushalte nach Angaben von Hilfsorganisationen besonders von Armut bedroht.