Sudan: Kämpfe trotz verlängerter Feuerpause

Die Kämpfe zwischen den Konfliktparteien im Sudan sind trotz einer vereinbarten Feuerpause nach kurzer Zeit wieder aufgeflammt. Augenzeugen berichteten, in der Hauptstadt Khartum und in den nahe gelegenen Städten Omdurman und Bahri seien Luftangriffe und Flakbeschuss zu hören. Die Armee und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) hatten zuvor eine Verlängerung der Feuerpause um 72 Stunden ab Mitternacht angekündigt.

Die Waffenruhe war von den USA und Saudi-Arabien vermittelt worden. Die Kämpfe waren am 15. April im Zuge eines Machtkampfes zwischen der Armee und der RSF-Miliz ausgebrochen. Seitdem wurden mindestens 512 Menschen getötet.

Zudem seien fast 4.200 Menschen verwundet und Krankenhäuser zerstört worden, hieß es. Die Verteilung von Lebensmitteln ist eingeschränkt. Ein Drittel der 46 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen ist auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Hunderte in Zypern gelandet

Unterdessen sind Hunderte Menschen, die aus dem Sudan ausgeflogen wurden, auf Zwischenstation in Zypern gelandet. Die britische Luftwaffe benutzt Zypern als eine der Drehscheiben. Wie das Außenministerium der EU-Inselrepublik mitteilte, seien seit Ausbruch der Krise 877 Menschen aus dem Sudan an Bord britischer Flugzeuge in Zypern angekommen, die Mehrheit stammt aus Großbritannien. Es werden noch weitere Flugzeuge erwartet.