Doskozil holte Kern zu Wahlkampftour

Einen Tag nachdem Christian Kern seine Unterstützung für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (beide SPÖ) für den SPÖ-Bundesparteivorsitz bekanntgegeben hat, traten gestern beide gemeinsam im Rahmen von Doskozils Wahlkampftour in Neudörfl (Burgenland) auf.

„Hans Peter ist der bestgeeignete Kandidat“, sagte Kern im Rahmen von Doskozils „Freundschaft-Tour“. Er war geladen, um über seine Wirtschaftsexpertise zu sprechen, zunächst ging es aber um die Partei, den Kandidaten und wie sich eine Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ verhindern ließe. Der aktuelle Prozess der Mitgliederbefragung sei jedenfalls ein positiver, so Kern.

Mehr dazu in burgenland.ORF.at

Entscheidend sei, den Menschen eine Alternative aufzuzeigen, denn die SPÖ kenne die Probleme der Menschen, verwies er etwa auf die Themen Pflege, Energiewende, Inflation. Das Verhindern einer Regierung aus Schwarz und Blau sei zwar das Ziel, „aber das Mittel ist, glaubwürdige Politik zu machen“.

„Wichtig, dass wir Wahlen gewinnen“

Eine „Strategie der Stärke“ befürwortete auch Doskozil. Was den aktuellen Prozess betrifft, sagte er: „Es geht nicht darum, welche Personen sich durchsetzen, sondern dass wir Wahlen gewinnen.“ Es gelte nun, aufeinander zuzugehen, Kompromisse zu schließen und „die Größe zu haben“ einzugestehen, dass man nicht mit jedem Vorschlag einverstanden ist. Die Anwesenheit Kerns dokumentiere, „dass wir aufeinander zugehen können“.

Es habe auch kritische Fragen auf seiner Tour gegeben, etwa: „Warum grätscht man rein, warum wird öffentlich diskutiert? Es funktioniert halt nicht immer alles ideal“, räumte Doskozil ein. Er und alle Mitglieder der SPÖ würden ein Risiko eingehen, aber er zeigte sich sicher, dass „wir am Ende des Tages gewinnen“.

Babler steckt Rahmen für Mitgliederbefragung

Unterdessen präzisierte Doskozils Konkurrent um die Parteispitze, Andreas Babler, wie er mit einer möglichen Niederlage bei der Mitgliederbefragung umgehen würde.

So würde er als Nummer drei beim Parteitag nicht erst antreten – „außer es sind alle innerhalb von drei Prozent“, sagte er im Interview auf ORF III. Sollte es einen großen Abstand zwischen ihm und der Nummer eins geben, „dann würde ich sagen, dann ist es ein klares Ergebnis“.