Pence sagte zu Kapitol-Sturm aus

Im Zuge der Ermittlungen zur Kapitol-Erstürmung vom 6. Jänner 2021 in Washington hat nun erstmals der frühere US-Vizepräsident Mike Pence ausgesagt – was dessen ehemaliger Vorgesetzter Donald Trump unbedingt verhindern wollte.

US-Medien berichteten, der 63-Jährige habe sich mehrere Stunden lang vor einer Grand Jury geäußert. Trump, der 2024 wieder ins Weiße Haus einziehen will, absolvierte derweil einen Auftritt vor Anhängern und Anhängerinnen in New Hampshire.

Die Aussagen von Pence zu seinen Gesprächen mit Trump im Vorfeld des Angriffs könnten für Sonderermittler Jack Smith wichtige Erkenntnisse bringen. Ex-Präsident Trump war daher vor Gericht gezogen, um eine Befragung seines ehemaligen Stellvertreters zu verhindern. Das Ansuchen wurde abgelehnt.

Sturm auf Kapitol 2021

Radikale Trump-Anhänger und -Anhängerinnen hatten das Kapitol gestürmt, um die formelle Zertifizierung des Wahlsiegs von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl zu verhindern. Pence leitete an jenem Tag in seiner Rolle als Senatspräsident die Parlamentssitzung zur Bestätigung von Bidens Wahlsieg.

Der Angriff auf das Kapitol mit fünf Todesopfern erschütterte die USA und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Trump hatte zuvor über Wochen die Falschbehauptung verbreitet, er sei durch schweren Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden.

Pence: „Zur Verantwortung ziehen“

Pence sagte Mitte März, Trumps rücksichtslose Worte hätten seine Familie und alle im Kapitol an diesem Tag in Gefahr gebracht. „Und ich weiß, dass die Geschichte Donald Trump zur Verantwortung ziehen wird“, sagte Pence.

Ungeachtet der zahlreichen juristischen Verfahren will Trump bei der Präsidentschaftswahl 2024 das Weiße Haus zurückerobern. Pence gilt als potenzieller Rivale im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Der erzkonservative Politiker hat aber noch keine Bewerbung verkündet.