UNO: Zivilisten in Darfur werden bewaffnet

Aus der Region Darfur im Westen des Sudan werden heftige Kämpfe gemeldet. Die Anwaltsvereinigung berichtete, dass die paramilitärischen Kämpfer der RSF-Miliz in der Regionalhauptstadt Geneina mit „Raketen auf Häuser schießen“. Nach Angaben der UNO werden in Darfur nun Waffen an Zivilisten verteilt.

Gewalt verstärkt

Die Gewalt habe sich nach dem Abzug der Ausländer verstärkt, berichtete die Ärztevereinigung. Es sei zu einem „Massaker“ mit „Dutzenden Toten und Verletzten“ gekommen. Die UNO warnte auch, dass rund 50.000 Kinder in Darfur an Unterernährung leiden.

Die UNO hatte ihre Hilfsaktionen nach dem Tod von fünf Helfern zu Beginn der Kämpfe eingestellt. Aus der Region Darfur, wo in einem Bürgerkrieg ab 2003 rund 300.000 Menschen getötet worden waren, dringen ansonsten kaum Informationen nach außen.

Waffenruhe verlängert

Am Dienstag trat eine unter Vermittlung der USA ausgehandelte 72-stündige Feuerpause in Kraft, die kurz vor Ablauf noch einmal um 72 Stunden verlängert wurde. Allerdings wurden alle Waffenruhen bisher regelmäßig gebrochen.

Im Sudan kämpfen seit fast zwei Wochen Armee-Einheiten unter dem Kommando des Generals Abdel Fattah al-Burhan gegen die von Mohammed Hamdan Daglo angeführte RSF-Miliz. Mehr als 500 Menschen wurden seitdem getötet.