GB: Wiesen sollen im Mai wieder wachsen dürfen

In Großbritannien sollen im Mai im Rahmen des „No Mow May“ heuer wieder die Rasenmäher ruhen: Die Gärtner und Gärtnerinnen wurden aufgerufen, im Mai die Wiesen und Rasenflächen nicht zu mähen, berichtete der „Guardian“.

Damit sollen Wildblumen und andere Pflanzen in den Wiesen geschützt werden, indem sie die Möglichkeit bekommen, überhaupt ordentlich wachsen und sich versamen zu können.

Im Rahmen der vorjährigen Aktionswoche konnten jene zehn Pflanzen ausgemacht werden, die am häufigsten in den britischen Wiesenflächen zu finden sind, darunter Gänseblümchen, kriechende Butterblume, Feld-Vergissmeinnicht, Klee, Hahnenfuß und Löwenzahn – die meisten davon gelten besonders ambitionierten Gärtnern und Gärtnerinnen als Unkraut und werden entsprechend auch mit Herbiziden bekämpft.

Schmetterling auf einer Blumenwiese
ORF.at/Georg Hummer

Nahrungsquelle für viele Tiere

Einige Pflanzen wie der Kleine Klappertopf, der ebenfalls in der Liste steht, kann dabei helfen, weitere Wildblumen wachsen zu lassen, indem er das Wachstum von Gras unterdrückt – genau das Gegenteil, was einen englischen Rasen ausmachen sollte.

Doch im Gegensatz zu Gras dienen gerade Wildblumen oft als besonders gute Nahrungsquelle für Insekten, die wiederum andere Blumen bestäuben oder ihrerseits als Nahrung etwa für Igel und Vögel dienen.

Laut der britischen Organisation Plantlife, die sich dem Erhalt der Wildblumen verschrieben hat, sind bereits 97 Prozent der artenreichen Wiesenflächen verschwunden. Die Organisation rechnet zudem vor, dass durch weniger Mähen auch die Umweltbilanz der britischen Gärten deutlich verbessert werden kann.