Putin zeichnet Höchststrafe für Landesverrat und Sabotage ab

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Gesetzesverschärfungen für Hochverrat, Sabotage und Terrorismus unterzeichnet. Für Hochverrat wird die Strafe damit etwa auf lebenslang heraufgesetzt, wie aus dem gestern veröffentlichten Gesetzestext hervorgeht.

Zuletzt wurde Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa von einem russischen Gericht unter anderem wegen angeblichen Hochverrats zu einer Gefängnisstrafe von 25 Jahren verurteilt.

Das russische Parlament, die Staatsduma, hatte vor zehn Tagen die entsprechenden Gesetze verabschiedet. Neben der lebenslangen Strafe für Hochverrat wurden auch die Haftzeiten für andere Straftaten teilweise deutlich angehoben.

Für Sabotageakte wird die Höchststrafe von 15 auf 20 Jahre erhöht. Zahlreichen Kriegsgegnern und -gegnerinnen, die Wehrkreisämter angezündet und Schienen beschädigt hatten, um den Transport von Rüstungsgütern zu verhindern, wird damit der Prozess gemacht.

Zwölf Jahre für „internationalen Terrorismus“

Die Höchststrafe für „internationalen Terrorismus“ wird von zehn auf zwölf Jahre erhöht, für Beihilfe in solch einem Fall die Mindeststrafe von fünf auf sieben Jahre.

Daneben unterzeichnete Putin auch ein Gesetz, das die „Beihilfe für die Umsetzung von Entscheidungen internationaler Organisationen, an denen Russland nicht beteiligt ist, oder ausländischer Staatsorgane“ unter Strafe stellt. Angeklagten droht eine Geldbuße von bis zu einer Million Rubel (etwa 11.000 Euro) bzw. bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug.

Zuletzt hatte in Moskau die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs, Putin zur Fahndung auszuschreiben, für Empörung gesorgt. Auch die westlichen Sanktionen als Folge von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bewertet Moskau als illegal.