Feuerpause im Sudan nicht eingehalten

Im Sudan ist auch heute die am Donnerstag um drei Tage verlängerte Feuerpause nicht eingehalten worden. In der Früh waren in Khartum Luftangriffe, Flugabwehrwaffen und Artillerie zu hören. Über Teilen der Hauptstadt stieg dunkler Rauch auf.

Damit gehen die Kämpfe zwischen der Armee und der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) in die dritte Woche. Westliche Staaten hatten in der vergangenen Woche die Evakuierungseinsätze für ihre Staatsangehörigen und andere Ausländerinnen und Ausländer abgeschlossen.

Die Kämpfe waren am 15. April ausgebrochen, damit scheiterten auch vom Westen unterstützte Bemühungen um eine Rückkehr zur Demokratie. Seitdem wurden mindestens 512 Menschen getötet, fast 4.200 Personen verwundet sowie Krankenhäuser zerstört.

Angst, Darfur-Konflikt könnte wieder ausbrechen

Die Lage für die Bevölkerung spitzt sich zu. Viele Menschen verfügen kaum über Lebensmittel, Treibstoff, Wasser und Strom. Nach UNO-Angaben wurden allein in der ersten Woche der Kämpfe über 75.000 Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben. Die Kämpfe haben Ängste gesteigert, der Darfur-Konflikt könne wieder ausbrechen.

Nach UNO-Angaben wurden in der Region im Westen des Landes seit Montag mindestens 96 Menschen bei Konfrontationen zwischen unterschiedlichen Volksgruppen getötet. 2003 hatten sich nicht arabische Rebellen gegen die Zentralregierung in Khartum erhoben. Vor allem die arabische Miliz Dschandschawid bekämpfte die Aufstände. 2020 wurde ein Friedenvertrag abgeschlossen, rund 300.000 Menschen waren dem Konflikt zum Opfer gefallen.