Gebäude von russischer Schule in Warschau beschlagnahmt

Polen hat gestern das Gebäude eines russischen Gymnasiums in Warschau beschlagnahmt. Das Schulgebäude werde „künftig der Stadtverwaltung von Warschau gehören“, sagte ein Sprecher des polnischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Die Stadtverwaltung habe einen Gerichtsvollzieher beauftragt, um das Gebäude zu beschlagnahmen.

Die russische Seite habe sich zunächst geweigert, das Schultor und die Türen zu öffnen, so die polnischen Behörden. Ein Schlosser habe den Beamten Zugang zum Gelände verschafft. Daraufhin habe der Stellvertreter des russischen Botschafters die Schulschlüssel ausgehändigt.

Polizisten und polnische Behördenvertreter betraten schließlich die Schule, wie ein AFP-Fotograf beobachtete. Gegenstände wurden aus dem Gebäude gebracht und in Fahrzeuge mit Diplomatenkennzeichen geladen.

Moskau kündigt „harte Reaktion“ an

Das russische Außenministerium erklärte, es stufe die Beschlagnahmung des Schulgebäudes als „einen weiteren feindseligen Akt der polnischen Behörden und einen eklatanten Verstoß gegen die Wiener Konvention von 1961“ ein. Es kündigte eine „harte Reaktion und Konsequenzen für die polnischen Behörden und die Interessen Polens in Russland“ an.

Kurz nach der russischen Invasion in die Ukraine hatte die polnische Regierung bekanntgegeben, polnische Gerichte hätten die Rückgabe des Gebäudes an Warschau verfügt.