Zwei Tote nach Beschuss russischer Grenzregion

In der westrussischen Grenzregion Brjansk sind nach offiziellen Angaben zwei Menschen durch Beschuss aus der Ukraine getötet worden. Das schrieb der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, in der Nacht auf heute in seinem Telegram-Kanal. Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, machte unterdessen gestern Abend in seiner täglichen Videoansprache neben Russlands Führung auch russische Soldaten für Kriegsverbrechen in seinem Land verantwortlich.

In Brjansk hätten darüber hinaus die ukrainischen Streitkräfte in dem Dorf Susemka ein Wohnhaus zerstört und zwei weitere Häuser beschädigt. Russland, das vor mehr als 14 Monaten den Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen hatte, beklagt immer wieder Beschuss auch auf dem eigenen Staatsgebiet.

„Ihr seid alle Terroristen“

Selenskyj erklärte in seiner Videoansprache: „Nicht nur die Befehlshaber, sondern ihr alle, ihr seid alle Terroristen und Mörder, und ihr alle müsst bestraft werden.“ Jeder, der Raketen steuere und abfeuere, der Flugzeuge und Schiffe für den Terror warte, sei mitschuldig an den Toten des Kriegs.

Hintergrund war unter anderem der Raketenangriff auf die Stadt Uman, bei dem am Freitag 23 Menschen ums Leben gekommen waren. Darunter waren nach Angaben Selenskyjs auch sechs Minderjährige. Jeder, der solche Raketenangriffe vorbereite, müsse wissen, dass er mitschuldig am Tod von Zivilpersonen sei, betonte der ukrainische Staatschef.

Deswegen sei es nötig, dass Russland tatsächlich für seine Verbrechen zur Verantwortung gezogen werde. Einmal mehr sprach sich Selenskyj für die Schaffung eines internationalen Tribunals gegen Russland nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse gegen die Nazis aus.