Twitter will künftig journalistische Artikel verkaufen

Nutzerinnen und Nutzer von Twitter sollen laut dem Chef des Onlinediensts, Elon Musk, künftig mit einem Klick einzelne journalistische Artikel kaufen und lesen können. „Ab dem kommenden Monat ermöglicht die Plattform es den Medienverlagen, die NutzerInnen und Nutzer für einzelne Artikel (…) bezahlen zu lassen“, beschrieb der umtriebige Technologiemilliardär gestern in dem Kurzbotschaftendienst sein neues Projekt. Das sei eine „Win-win-Situation für Leser und Medien“.

Musk zufolge können Nutzerinnen und Nutzer, die nicht für ein monatliches Abonnement bei einer Zeitung zahlen wollen, auf diese Weise bei Interesse an einzelnen Artikeln diese „zu einem höheren Preis“ lesen. Wie viel die Artikel kosten und wie der Kauf funktionieren soll, ist noch unklar.

Bisher nicht durchgesetzt

Die Idee, dass eine Plattform einzelne Artikel verschiedener Medien zum Kauf anbietet, ist nicht neu, hat sich aber bisher noch nicht als wirtschaftlich erfolgreiches Modell durchgesetzt. Eine Voraussetzung für Musks Plan ist zudem die Beteiligung der Zeitungsverlegerinnen und -verleger, die ihre Inhalte auf Twitter anbieten müssten. Das scheint angesichts der angespannten Beziehungen zwischen dem streitbaren Unternehmer und Medien keineswegs selbstverständlich.

Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar (aktuell 40,07 Mrd. Euro) übernommen. Im Zuge eines chaotischen Umbaus der Plattform entließ der Unternehmer das Twitter-Spitzenmanagement und mehr als zwei Drittel der 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem ließ er den blauen Verifizierungshaken von Konten zahlreicher Nutzerinnen und Nutzer entfernen, die kein Bezahlabo haben.