Rechtsextremisten pilgern wieder zu Mussolinis Geburtsort

Rund 150 Rechtsextremisten sind heute wieder nach Predappio, dem Geburtsort des faschistischen Diktators Benito Mussolini nahe der Adria-Stadt Rimini, gepilgert, um dessen Todestages am 28. April 1945 zu gedenken. Nostalgiker defilierten heute Vormittag vom Hauptplatz Predappios bis zum Friedhof, wo Gedenkreden gehalten wurden, bevor ein privater Besuch in der Gruft des „Duce“ stattfand und eine Messe zelebriert wurde.

Bei der Veranstaltung gab es laut den Organisatoren keine Probleme mit der öffentlichen Ordnung. Wie schon in den vergangenen Jahren wurden die Teilnehmer darum gebeten, den römischen Gruß mit dem rechten ausgestreckten Arm zu unterlassen, um sich nicht strafbar zu machen. Der faschistische Gruß ist in Italien verboten. Viele Teilnehmer an der Gedenkzeremonie trugen schwarze Hemden nach faschistischer Tradition. Anwesend waren auch Orsola und Vittoria Mussolini, Urenkelinnen von Mussolini.

Benito Mussolini kam als Sohn eines sozialistischen Schmiedes in Predappio zur Welt. Der Diktator wurde am 28. April 1945 von Partisanen am Comer See erschossen. Seine Leiche und die seiner Geliebten Clara Petacci wurden auf der Piazzale Loreto in Mailand kopfüber aufgehängt. Erst zwölf Jahre nach seinem Tod kam Mussolini wieder an den Ort zurück, an dem er geboren wurde. 1957 wurde der Leichnam der Familie übergeben, die ihn in der Familienkrypta in Predappio beisetzte.