Angehöriger des Yanomami-Volkes in Brasilien getötet

Nach dem gewaltsamen Tod eines zum Volk der Yanomami gehörenden Mannes haben die brasilianischen Behörden gestern Ermittlungen eingeleitet. Der Mann sei im nördlichen Bundesstaat Roraima von Goldsuchern erschossen worden, die illegal in das Territorium des indigenen Volkes eingedrungen seien, teilte das Ministerium für Indigene Völker auf seiner offiziellen Instagram-Seite mit. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, ihr Zustand sei ernst.

„Mit großem Bedauern haben wir von dem Schusswaffenangriff illegaler Goldsucher auf drei indigene Yanomami erfahren“, erklärte das Ministerium. Die ermittelnde Bundespolizei bestätigte, dass es „zwischen Indigenen und Goldsuchern zu einer Konfrontation und einem Schusswechsel“ gekommen sei, bei dem einer von drei Yanomami tödliche Verletzungen erlitten habe. Dem Nachrichtenportal G1 zufolge wurde dem 36-Jährigen in den Kopf geschossen.

Weitere Auseinandersetzungen sollen verhindert werden

Die Bundespolizei entsandte zwei Teams zum Tatort in der indigenen Gemeinde Uxiu. Diese sollten ermitteln und zugleich weitere mögliche Auseinandersetzungen verhindern, erklärte die Polizei. Die Eindringlinge müssten identifiziert, lokalisiert und festgenommen werden.

Zum Schutz des indigenen Volkes der Yanomami hatte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva im Februar eine Polizei- und Militäraktion gestartet, um Tausende Goldsucher zu vertreiben, die die geschützten Yanomami-Gebiete im Amazonas-Regenwald besetzen.

Auf dem weitläufigen Yanomami-Territorium leben rund 30.400 Menschen. Es erstreckt sich über die brasilianischen Bundesstaaten Roraima und Amazonas sowie Teile des benachbarten Venezuela. Den Yanomami-Anführern zufolge drangen rund 20.000 Goldsucher illegal in das Territorium ein.