Kosovo-Serbien-Gespräche: Weiter keine Einigung

Bei den Gesprächen zwischen den Westbalkan-Staaten Kosovo und Serbien unter Leitung der Europäischen Union zur Deeskalation der Lage ist nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell noch keine Lösung erzielt worden.

Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti und der serbischen Präsident Aleksandar Vucic konnten sich nicht darauf verständigen, wie die Spannungen in den mehrheitlich von Serben bewohnten Gebieten im Norden des Kosovo abgebaut werden können, sagte Borrell.

Er forderte die Parteien zu einem Kompromiss auf und warnte, dass jede weitere Eskalation die Umsetzung der von der EU unterstützten Vereinbarung zur Normalisierung der Beziehungen „untergraben“ könnte.

Vucic „sehr besorgt“

Vucic und Kurti konnten sich nicht auf einen Rahmen für die Sicherung einer größeren Autonomie für Gemeinden mit serbischer Mehrheit einigen, die von den Serben als Voraussetzung für eine Beteiligung an den Institutionen des Kosovo gefordert wird.

Kurti sagte, dass der Entwurf für eine größere Autonomie der mehrheitlich serbischen Gemeinden, der bei dem Treffen vorgelegt wurde, nicht mit der Verfassung des Kosovo in Einklang stehe und nicht akzeptiert werden könne. „Ich bin sehr besorgt“, sagte Vucic Reportern. „Es ist klar, dass Prishtina seine Verpflichtungen nicht erfüllen will.“

Die beiden Parteien verpflichteten sich jedoch zur Zusammenarbeit bei der Suche nach Gräbern aus der Zeit des Kosovo-Krieges, um die sterblichen Überreste der über 1.600 Vermissten aus dem Konflikt von 1998/99 zu identifizieren. Dabei sollen auch Geheimdokumente ausgetauscht werden.