Hohe Ausschüttung aus Auslandskatastrophenfonds

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) haben heute vor dem Ministerrat die Dotierung Auslandskatastrophenfonds (AKF) mit 77,5 Mio. Euro im Jahr 2023 gelobt. Freigegeben wurde laut Schallenberg mit 21,5 Mio. Euro die zweitgrößte Einzelausschüttung an NGOs.

Damit komme man dem Wunsch der NGOs nach mehr Planbarkeit nach, so Schallenberg. Die Hilfe passiere dort, „wo sie am besten funktioniert, nämlich vor Ort“. Von den 21,5 Mio. Euro geht der Großteil an fünf Staaten in Subsahara-Afrika. Fünf Mio. davon sind für Äthiopien reserviert, vier für Burkina Faso, drei für Mosambik und je eine Mio. für den Südsudan und Uganda, so Schallenberg.

Die restliche Tranche fließt in den Nahen Osten, konkret 3,5 Mio. an Jordanien, drei an den Libanon und eine Mio. an Afghanistan. Damit sende man ein „sichtbares Signal“, hob Schallenberg hervor.

Kogler lobte den Auslandskatastrophenfonds als geeignetes Instrument, „um schnell zu helfen“. „Wir unterstützen mit diesem Geld österreichische NGOs in den betroffenen Ländern und leisten damit wichtige Beiträge, um humanitäre Katastrophen zu lindern“, so Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) laut Aussendung. Hilfsorganisationen begrüßten die Freigabe der Mittel.

Viele NGOs erfreut

„Angesichts einer Rekordzahl von 339 Mio. Menschen, die 2023 auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen sein werden, ist dieses Geld dringend nötig und auch ein wichtiges Signal gelebter Solidarität. International vernetzte Hilfsorganisationen wie die Caritas können mit diesen Geldern schnell helfen und Leben retten“, betonte Caritas-Präsident Michael Landau.

Erfreut zeigte sich auch Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung: „Damit ermöglicht es die Bundesregierung österreichischen Hilfsorganisationen, ihre Unterstützung für notleidende Menschen in den Krisengebieten der Welt aufrechtzuerhalten und auszubauen.“ „Menschen mit Behinderungen dürfen aus den bitter nötigen Hilfsmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden“, forderte indes Julia Moser, Geschäftsführerin von Licht für die Welt Österreich.

Kritik von FPÖ

Nach Worten von FPÖ-Außenpolitiksprecher Axel Kassegger ist die Hilfe „ein Hohn“: „Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Menschen in der Teuerungsfalle von der schwarz-grünen Regierung im Stich gelassen werden, sind solche Summen alles andere als angebracht. Diese 21,5 Millionen Euro wären zur Linderung der Not der heimischen Bevölkerung besser investiert“, sagte Kassegger.

Der ÖVP-Sprecher für internationale Entwicklung, Martin Engelberg, wies die „unmöglichen Anwürfe“ zurück. „Der Auslandskatastrophenfonds steht nicht nur für Hilfe vor Ort, sondern schafft auch Perspektiven und verhindert Migration“, so Engelberg.