Erneut Warnstreik bei deutschen Bus- und Bahnfirmen

Reisende sowie Berufspendlerinnen und -pendler in fünf deutschen Bundesländern müssen sich morgen erneut auf Beeinträchtigungen im Bus- und Bahnverkehr einstellen.

Die Gewerkschaft ver.di kündigte heute an, sie habe die Beschäftigten einiger Verkehrsunternehmen, die mehrheitlich öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf Straße und Schiene sowie Schienengüterverkehr betreiben, zum Arbeitskampf aufgerufen.

Das gelte vor allem für Betriebe der öffentlichen Hand, die unter den Eisenbahntarifvertrag (ETV) fallen. Geplant seien Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Ver.di rechnet regional mit Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr.

„Kosmetische Änderungen“

Am ersten Warnstreik in dieser Tarifrunde am 26. April hatten sich über 2.000 Beschäftigte beteiligt. Die zweite Gesprächsrunde am 28. April blieb dann ohne Ergebnis. „Uns wurde lediglich ein leicht verändertes Angebot vorgelegt“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. „Doch mit kosmetischen Änderungen lässt sich die Preiskrise nicht angehen“, sagte er mit Blick auf die hohe Inflation.

Ver.di fordert für die Belegschaft, die unter den ETV fällt, eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Laufzeit von 26 Monaten und eine Tabellenerhöhung erst ab Mai 2024 um acht Prozent oder mindestens 300 Euro vor.

Für 2023 bieten die Arbeitgeber die Zahlung einer steuerfreien Sonderzahlung von 1.080 Euro und elf monatliche Einmalzahlungen von 160 Euro bis April 2024 an. Am 5. Mai wird weiterverhandelt.