Mathezentralmatura: Anspruchsvoll, aber machbar

Heute ist mit Mathematik für rund 40.000 Schüler die „Königsdisziplin“ der Zentralmatura am Programm gestanden. Traditionell setzt es in keinem anderen Fach so viele Fünfer, im Vorjahr waren laut Statistik Austria mehr als zehn Prozent der Klausuren negativ.

Nach Einrechnung der Jahresnote – die einzige in den Regelbetrieb übernommene Erleichterung aus den Covid-19-Jahren – und Kompensationsprüfungen stand bei zwei Prozent der Schüler ein Nicht genügend im Maturazeugnis.

Mehr Themenbereiche als in den vergangenen Jahren

Die diesjährige Klausur sei machbar, aber anspruchsvoller gewesen als jene der vergangenen Jahre, so der Tenor bei einem Rundruf der Bundesschülervertretung unter Maturantinnen und Maturanten in den Landesschülervertretungen. Besonders auffällig sei gewesen, dass viele Beispiele und Themenbereiche dabei waren, die in den vergangenen Jahren nicht abgeprüft wurden.

Die Maturantinnen hätten die schriftliche Prüfung wohl auch deshalb anspruchsvoller gefunden, weil sie sich auf andere Beispiele eingestellt und vorbereitet hatten, hieß es gegenüber der APA. Auch die Forderung nach einheitlichen digitalen Hilfsmitteln wurde bei dem Rundruf wieder laut. Probleme bei der Abwicklung der Matura wurden auch diesmal laut Bildungsministerium keine gemeldet.

Einheitliche Mathematura nur an den AHS

Eine einheitliche Mathematikmatura für alle Schülerinnen und Schüler gibt es übrigens nur an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS). Dabei gab es 2021 wegen zuvor stark schwankender Ergebnisse Erleichterungen wie eine Gesamtverrechnung aller Punkte, leichter verständlichen Aufgaben im zweiten, vertiefenden Prüfungsteil und eine Einführung halber Punkte bei manchen Aufgaben. Außerdem gibt es eine „Best-of-Wertung“, bei der von drei Aufgaben nur die beiden mit den meisten erreichten Punkten gezählt werden.

An den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) wird heute „Angewandte Mathematik“ abgeprüft. Dabei gibt es neben einem einheitlichen Teil für alle BHS-Schülerinnen und -Schüler einen zweiten, in dem sich die Aufgaben nach Zweig in den verschiedenen Schultypen (HTL, Bildungsanstalt für Elementarpädagogik etc.) unterscheiden.

Lockerungen weg, Belastung bleibt

Mit der nun gestarteten Matura endet der Ausnahmezustand. Nach drei Jahren pandemiebedingter Erleichterung ist die Schule „back to normal“. Was bleibt, ist eine Generation von Jugendlichen in der psychischen Krise. Die psychosozialen Maßnahmen seien bisher ein Tropfen auf den heißen Stein, so Expertinnen und Experten gegenüber ORF Topos. Jetzt könnte Bewegung in die Sache kommen: Eine Kassenfinanzierung der Therapie zeichnet sich ab.

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