Sudan: Siebentägige Waffenruhe tritt in Kraft

Eine neu vereinbarte Waffenruhe lässt die Menschen im Sudan auf ein vorläufiges Ende der Gewalt in ihrem Land hoffen. Heute soll die siebentägige Feuerpause in Kraft treten, der beide Konfliktparteien zugestimmt haben.

Vorausgegangen waren Bemühungen der Regierung des Nachbarlands Südsudan, zwischen den sudanesischen Streitkräften und einer rivalisierenden Miliz zu vermitteln. Ob die Waffenruhe diesmal hält, ist allerdings fraglich.

Feuerpausen zuvor immer wieder gebrochen

Seit Beginn der Kämpfe vor gut drei Wochen wurden bereits wiederholt Feuerpausen von bis zu 72 Stunden ausgehandelt, die jedoch immer wieder gebrochen wurden.

In dem Land am Horn von Afrika trägt De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mit Hilfe der Streitkräfte einen Machtkampf gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo aus, der die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) anführt.

Die beiden Generäle hatten einst durch gemeinsame Militärcoups die Führung im Sudan übernommen. Wegen Fragen der Machtverteilung kam es aber zum Zerwürfnis zwischen den beiden Lagern, das am 15. April in offene Kämpfe mündete und das Land mit seinen rund 46 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in eine Krise stürzte.

Berichte über Plünderungen und Überfälle

Zuletzt nährten Berichte über Plünderungen und Überfälle Zweifel, ob die neu verhandelte Waffenruhe wirklich Bestand haben wird. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden sechs Lastwagen mit Hilfsgütern auf dem Weg in die Region Darfur geplündert.

Wer dahinter steckte, konnte UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths nicht sagen. „Einige militärische Elemente sind sehr diszipliniert, andere weniger“, sagte er in der östlichen Hafenstadt Port Sudan. Die UNO will versuchen, über das Nachbarland Tschad humanitäre Hilfe nach Darfur zu bringen. Griffiths betonte jedoch, dass die Hilfsbemühungen auch ohne formelle Waffenpause weitergingen.