Kommunalwahlen in England: Erster Stimmungstest für Sunak

In Hunderten Gemeinden in England haben heute Lokalwahlen begonnen. In 230 Städten und Gemeinden – darunter Leicester, Bedford und Middlesbrough – waren die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Dabei werden mehr als 8.000 Sitze in den jeweiligen Stadträten vergeben.

Es ist das erste Mal, dass Wähler und Wählerinnen in England an der Wahlurne einen Ausweis mit Foto – also etwa einen Führerschein oder einen Reisepass – vorlegen müssen. Personalausweise wie in Österreich gibt es in Großbritannien nicht, weshalb befürchtet wird, dass die Neuregelung etwa jüngere Wähler oder Angehörige von Minderheiten vom Wählen abhält. Die konservative Regierung will damit Wahlbetrug verhindern, die Opposition lehnt die Änderung ab.

Die Wahlen gelten als Stimmungstest vor den nächsten britischen Parlamentswahlen, die voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres – spätestens aber Anfang 2025 – stattfinden werden. Außerdem ist es der erste größere Test für den konservativen britischen Premier Rishi Sunak, der seit dem vergangenen Herbst im Amt ist.

Die Konservativen liegen nach etlichen Skandalen in Umfragen weit abgeschlagen hinter der Labour-Partei. Bei den Lokalwahlen machen sich auch die Liberaldemokraten und die Grünen Hoffnungen auf einen Zugewinn an Sitzen.