ORF dabei: ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe startet Joyn

Die ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe ruft eine Streamingplattform namens Joyn ins Leben. Sie baut auf der App Zappn auf und erweitert diese, um den heimischen Medienstandort im Wettbewerb mit Digitalriesen zu stärken, sagte Geschäftsführer Markus Breitenecker bei einem Pressetermin. Joyn ist kostenlos und werbefinanziert. Die Plattform umfasst über 50 Livesender – darunter auch der ORF –, zahlreiche Radiosender, ca. 15 Mediatheken, Filme und Streaming-Only-Produktionen.

Die Ausgangslage am heimischen Medienmarkt sei „äußerst ungemütlich“, werde doch derzeit eine „hitzige, aufgeladene, medienpolitische Diskussion“ rund um die ORF-Finanzierung und die Möglichkeiten des öffentlich-rechtlichen Medienhauses im digitalen Bereich geführt. Aber der Fokus gehöre auch auf ausländische Mediengiganten gerichtet, die „den Markt angreifen, wie wir es uns nicht vorstellen konnten“, so Breitenecker.

Gegen Netflix und Co. will die Puls4-Gruppe speziell mit lokalen Inhalten punkten. Das Motto lautet: „Wir bringen’s zam“. Aber auch Nachrichten sollen eine wichtige Rolle einnehmen. Für sie ist eine eigene Newslane reserviert, die stets die aktuellsten Nachrichtensendungen aufweist, egal ob diese von Puls 24, ServusTV oder ORF2 stammen. Auch mit eigenen „Originals“ – also eigens für die Plattform Joyn produzierte Sendungen, die nur dort zu sehen sind – will man aufzeigen.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sprach in einer Videobotschaft von einem „Schulterschluss der Medienbranche“, über den er sich freue, gelte es doch, den österreichischen Medienstandort gegen internationale Streaminggiganten zu stärken. Auch David Morgenbesser, Bereichsleiter Distribution bei ServusTV, sah „ein wichtiges Zeichen für einen starken heimischen Medienstandort“ gegeben.